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Amsel, Drossel, Fink und Star...

Unsere gefiederten Gäste schaffen es nur selten in unsere Neuigkeiten, dabei gehören sie mit zu unseren häufigsten Besuchern. Meistens, und zum Glück, sind sie nicht sehr lange bei uns, denn viele können sehr schnell wieder in die Freiheit entlassen werden. 

 

Jetzt ist die Zeit in der viele Jungvögel gefunden werden. Dabei sei hier nochmal ausdrücklich erwähnt, dass diese auch bis zu 24 Stunden später noch ins Nest zurückgesetzt werden können. Die Eltern versorgen das Junge dann weiter. Ästlinge, also befiederte Piepmätze, die gerade flügge werden und in Büschen und Bäumen sitzen werden auch dort von den Eltern gefüttert. Ist eines dieser Vögelchen abgestürzt, setzen Sie es vorsichtig weiter oben wieder in einen Busch oder Baum, wo es vor Katzen und anderen Gefahren sicher ist. Wenn sie nun mit etwas Abstand (mind. 50-100 Meter) beobachten, werden Sie sehen, dass die Eltern das Junge weiter füttern. Nur wenn über eine Stunde lang kein Altvogel auftaucht, oder das Junge verletzt ist, braucht es menschliche Hilfe.

Bei der WiTAS aktuell ist der wirklich kleinste Gast ein junger Zaunkönig, bei dem am Anfang noch gerätselt wurde, um welchen Vogel es sich dabei handelt. Die Größe war das entscheidende Merkmal das auf einen der winzigsten heimischen Singvögel hinwies, denn am Anfang war der Zwerg noch fast ohne Federn unterwegs. Inzwischen wird das Federkleid schon erkennbar und der Vogel - oder zumindest sein Appetit - wächst jeden Tag ein bisschen.

Auch der kleine Spatz kam mit erst wenigen Flaumfedern zur WiTAS. Aufmerksame Schüler der Südendschule hatten ihn auf dem Pausenhof entdeckt und er war das erste Tier, das in dem gerade eröffneten Wildtierbüro bei Nelly's Futterkiste ankam. Eine leichte Verletzung am linken Fuß bedeutet, dass er ein wenig geschickter sein muss als seine gesunden Kollegen. Doch die ersten Flugversuche sehen schon sehr gekonnt aus und wir gehen davon aus, dass er auch mit einer kleinen Behinderung problemlos draußen zurecht kommen wird.

Außerdem wurde eine kleine Kohlmeise gefunden, die ein eben solcher oben beschriebener Ästling ist. Vermutlich hat der Regen dazu beigetragen, dass der kleine Vogel etwas unterkühlt ist und daher wohl so mitgenommen aussah, dass man ihn einsammelte. Da die WiTAS den Fundort nicht genannt bekam, wird die Kleine nun bei uns etwas gepäppelt, kann aber wahrscheinlich noch im Laufe der Woche entlassen werden. Eine zweite Kohlmeise kam wenige Tage später hinzu. Ihr luxierter Flügel wird sich hoffentlich verwachsen, sodass auch sie hoffentlich bald mit den ersten Flugübungen beginnen kann. 

Der oder die Fünfte im Bunde ist eine Mehlschwalbe. Im Gegensatz zu den drei anderen handelt es sich um einen Altvogel, der mit einem verletzten Flügel eintraf. Die Untersuchung ergab, dass zwar kein Bruch vorliegt, aber das Flügel dennoch fixiert werden musste. So kann die Verletzung hoffentlich in den nächsten Tagen ausheilen. Bis dahin muss die Mehlschwalbe bei uns ihren unfreiwilligen Kuraufenthalt ertragen. Sie nimmt's mit Fassung, aber wie so oft in Krankenhäusern: das Essen lässt ihrer Meinung nach zu Wünschen übrig.