Fast schon eine kleine Berühmtheit ist es, das kleine rote Eichhörnchen-Mädchen, das als 'Karl-Friedrich' jüngst die Presse für sich begeisterte. Sie verfolgte einen Mann in Karlsruhe so hartnäckig, dass dieser die Polizei anrief und um Hilfe bat. Jetzt befindet es sich in einer Auffangstation.
Vermutlich ist das Jungtier aus dem Nest gefallen und war deshalb allein unterwegs. Die Polizei übergab das geschwächte Jungtier an die Tierrettung UNA, welche es bei der Kleintierpraxis Dr. Fritzenschaf und Dr. Weiß veterinärmedizinisch versorgen ließen. Dort wurde zunächst festgestellt, das 'Karl-Friedrich' eigentlich 'Pippi-Lotta' heißen muss. "Das Tier war stark dehydriert und schwach", so Dr. Astrid Fritzenschaf, die behandelnde Tierärztin. "Außerdem haben wir eine leichte Verletzung an der Hornhaut des linken Auges festgestellt - wir gehen aber davon aus, dass das vollständig ausheilen wird."
Dr. Fritzenschaf engagiert sich bereits seit Jahren für Wildtiere und gehört zum Vorstand des sich gerade in Gründung befindenden Vereins Wildtierauffangstation Karlsruhe e.V. (WiTAS). Ab Oktober wird der Verein mit einer Website präsent sein, eine Notfallhotline unterhalten, sowie ein Spendenkonto anbieten und Mitglieder aufnehmen. "Bisher ist die Pflege, medizinische Versorgung und das Auswildern von Wildtieren eine Mammutaufgabe, die zahllose private und ehrenamtliche Tierschützer stemmen. Mit WiTAS möchten wir eine zentrale Anlaufstelle und Ansprechpartner bieten, an den man sich wenden kann, wenn ein verletztes oder verwaistes Wildtier gefunden wird", so Fritzenschaf. "Dabei schätzen wir das große Engagement der vielen Tierfreunde sehr und hoffen, mit Ihnen zukünftig gut zusammen zu arbeiten."
Die Versorgung von Pippi-Lotta hat Fritzenschaf persönlich übernommen, denn ein weiteres, etwa gleichaltes Hörnchen befand sich bereits in ihrer Obhut. "Sobald sie sich stabilisiert und etwas erholt hat, werden die beiden sich kennen lernen und dann zu geeigneter Zeit gemeinsam ausgewildert."